- Q3 2025-Ergebnisse spiegeln das schwierige makroökonomische und geopolitische Umfeld wider: Umsatz von 3.718 Mio. EUR (-4,7%*), operativer Rohertrag** von 947 Mio. EUR (-3,1%), operatives EBITDA*** von 330 Mio. EUR (-6,7%) und operatives EBITA*** von 243 Mio. EUR (-9,2%)
- Kostensenkungsprogramm verläuft planmäßig mit Einsparungen von 45 Mio. EUR in Q3 2025
- Vorstand ergreift Maßnahmen, um Agilität und Umsetzungsdisziplin zu steigern und Umsatz, Performance und Effizienzen zu fördern
- Brenntag wird beide Geschäftsbereiche weiterhin unter dem Dach des Konzerns führen; eine vollständige Trennung wird nicht weiterverfolgt
- Prognose für das operative EBITA 2025 spezifiziert und jetzt in Richtung des unteren Endes der Bandbreite erwartet
Brenntag (ISIN DE000A1DAHH0), der Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen, veröffentlichte heute die Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2025. Sie spiegeln das anhaltend schwierige und volatile Marktumfeld wider. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 3.718 Mio. EUR (-4,7%), einen operativen Rohertrag von 947,2 Mio. EUR (-3,1%), ein operatives EBITDA von 330,2 Mio. EUR (-6,7%) und ein operatives EBITA von 243,0 Mio. EUR (-9,2%). Brenntag setzte sein Kostensenkungsprogramm mit erhöhtem Tempo um und erzielte im dritten Quartal Einsparungen von 45 Mio. EUR. Das Unternehmen spezifiziert die Prognose für das Gesamtjahr 2025 und erwartet ein operatives EBITA in Richtung des unteren Endes der Bandbreite von 950 Mio. EUR bis 1.050 Mio. EUR. Die Führungsstruktur des Unternehmens wird vereinfacht und neu ausgerichtet, um mehr Agilität und Disziplin bei der Umsetzung zu erreichen. Darüber hinaus wurde eine strategische Überprüfung eingeleitet, um sicherzustellen, dass Geschäftsmodell und operative Geschäftsstruktur weiterhin vollständig auf die sich entwickelnden Kundenanforderungen und die Marktdynamiken abgestimmt sind.
Jens Birgersson, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „Meine ersten Monate waren von schwierigen Marktbedingungen geprägt, ohne dass kurzfristig Anzeichen für eine Verbesserung zu erkennen waren. Dennoch bin ich von den grundlegenden Stärken von Brenntag als Grundlage für künftiges Wachstum überzeugt: die einzigartige Fähigkeit, sich an Marktbedingungen anzupassen, marktführende Positionen und überzeugende Produkte und Dienstleistungen in beiden Geschäftsbereichen mit unübertroffener Größe und globaler Reichweite. Ich bin beeindruckt von der Kompetenz und dem Engagement unserer Vertriebsteams gegenüber unseren Kunden und Lieferanten. Ich sehe Potenzial für operative Verbesserungen und Effizienzsteigerungen. Mein unmittelbarer Fokus liegt auf dem Vertrieb und der Umsetzung. Wir müssen Brenntag im Kern stärken, weshalb wir zentrale Strukturen optimieren und vereinfachen sowie unsere Kostenbasis verbessern. Wir haben eine strategische Überprüfung gestartet, um eine höchst wettbewerbsfähige und skalierbare globale Distributionslieferkette zu entwickeln und Wachstumschancen zu nutzen. Wir planen, diese neue Strategie in der zweiten Jahreshälfte 2026 vorzustellen.”
Finanzergebnisse
Im dritten Quartal 2025 erzielte Brenntag einen Umsatz von 3.718 Mio. EUR und lag damit 4,7% unter Q3 2024. In herausfordernden Märkten erwirtschaftete das Unternehmen einen operativen Rohertrag von 947,2 Mio. EUR (-3,1%). Das operative EBITDA belief sich auf 330,2 Mio. EUR (-6,7%) und das operative EBITA auf 243,0 Mio. EUR (-9,2%) gegenüber Q3 2024. Die EBITDA-Marge lag bei 8,9% gegenüber 9,1% in Q3 2024 und profitierte von den positiven Auswirkungen der Kostensenkungsmaßnahmen des Unternehmens. Der Free Cashflow belief sich auf 315,6 Mio. EUR, ein Anstieg von 27,9% gegenüber 246,8 Mio. EUR in Q3 2024.
Auf Grundlage der Geschäftsentwicklung und Ergebnisse im dritten Quartal spezifiziert Brenntag seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 und erwartet nun ein operatives EBITA in Richtung des unteren Endes der Bandbreite von 950 Mio. EUR bis 1.050 Mio. EUR.
Kostensenkungsprogramm verläuft planmäßig, zusätzliche Effizienzmaßnahmen in Prüfung
Thomas Reisten, Finanzvorstand der Brenntag SE: „Wir setzen unser Kostensenkungsprogramm mit erhöhtem Tempo um. Im dritten Quartal 2025 haben wir Einsparungen in Höhe von 45 Mio. EUR erzielt und sind damit auf dem besten Weg, unser Ziel einer jährlichen Kostensenkung von 300 Mio. EUR bis 2027 zu erreichen. Ein wesentliches Element des beschleunigten Kostensenkungsprogramms ist es, organisatorische Komplexität zu reduzieren, administrative Prozesse zu vereinfachen und zu straffen sowie Doppelstrukturen und strukturelle Überschneidungen zu beseitigen.“
Zu den Initiativen gehört auch ein weltweiter Personalabbau, der auf sozialverträgliche Weise umgesetzt wird. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Verwaltungskosten, hauptsächlich in der Unternehmenszentrale und den Support Functions. Das Programm unterliegt den üblichen Konsultationen mit Vertretern des Betriebsrats. Brenntag wird auch das globale Standortnetzwerk weiter optimieren, einschließlich der Bewertung von Standortschließungen und Marktaustritten.
Neue Governance-Struktur
Um agile Entscheidungsprozesse innerhalb des gesamten Konzerns zu gewährleisten, strafft Brenntag sein Governance-Modell und führt einen zweiköpfigen Vorstand, bestehend aus CEO und CFO, und ein Executive Committee ein. Diese Führungsstruktur tritt am 1. Dezember 2025 in Kraft und löst das im Jahr 2023 eingeführte Modell mit divisionalen CEOs und divisionalen Executive Committees ab.
Performance der Geschäftsbereiche
CEO Jens Birgersson: „Ich schätze beide Geschäftsbereiche, und wir müssen in beiden wachsen und investieren. Eine vollständige Trennung von Brenntag Specialties und Brenntag Essentials wird von uns nicht weiterverfolgt, da sie nicht im Interesse von Brenntag liegt. Beide Divisionen profitieren von erheblichen Synergien in den Bereichen Kosten, Personal, operative Infrastruktur und Marktzugang, was einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil von Brenntag darstellt.”
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld blieb auch in Q3 2025 herausfordernd und wirkte sich sowohl auf die Nachfrage als auch auf die Preisentwicklung in allen Geschäftsbereichen von Brenntag aus. Brenntag Essentials erzielte einen Umsatz von 2.537 Mio. EUR (-4,6%) und einen operativen Rohertrag von 677,5 Mio. EUR (-2,3%), der hauptsächlich auf die schwächere Entwicklung in EMEA und Nordamerika (ohne Mexiko) zurückzuführen ist. Das operative EBITDA lag bei 246,3 Mio. EUR (-5,5%) und das operative EBITA belief sich auf 170,1 Mio. EUR (-8,0%). Der Geschäftsbereich verzeichnete in Lateinamerika ein positives Volumenwachstum, das durch Akquisitionen getragen wurde, während alle anderen Regionen angesichts des anhaltenden Nachfragedrucks rückläufige Absatzmengen im Vorjahresvergleich berichteten. Die Verkaufspreise standen weiterhin unter Druck.
Brenntag Specialties erzielte einen Umsatz von 1.181 Mio. EUR (-5,0%), einen operativen Rohertrag von 269,7 Mio. EUR (-5,1%), ein operatives EBITDA von 100,7 Mio. EUR (-13,0%) und ein operatives EBITA von 92,5 Mio. EUR (-14,2%). Das Segment Life Science verzeichnete einen Rückgang des operativen EBITA um 17,1%, während es bei Material Science um 17,6% zurückging. Das Segment Life Science stand aufgrund des anhaltend schwachen makroökonomischen Umfelds unter Druck. Die Geschäftseinheit Nutrition entwickelte sich in EMEA weiterhin positiv, während die Americas-Region, insbesondere aufgrund der geringeren Nachfrage nach Grundstoffen im nordamerikanischen Geschäft, weiter belastet war. Die schwächere Performance im Bereich Beauty & Care war hauptsächlich auf eine schwächere Nachfrage und einen intensiven Wettbewerb in den Regionen Americas und APAC zurückzuführen, während EMEA im Vergleich zum Vorjahr stabiler war. Auch im Bereich Pharma zeigte sich EMEA stabiler, während das Geschäft in Americas und APAC herausfordernder blieb. Das Segment Material Science war weiterhin von den höheren Zinsen und der dadurch gedämpften Bau- und öffentlichen Investitionstätigkeit betroffen.
Strategische Überprüfung eingeleitet
Brenntag hat eine Überprüfung der Unternehmensstrategie auf Konzernebene eingeleitet, um sicherzustellen, dass das Geschäftsmodell und die operative Geschäftsstruktur weiterhin ganz auf die sich wandelnden Kundenanforderungen und die Marktdynamiken ausgerichtet sind. Die Analyse ist aktuell im Gange, die Strategieentwicklung wird 2026 fortgesetzt. In der Zwischenzeit wird sich Brenntag auf den Vertrieb und die Umsetzung konzentrieren und gleichzeitig die Kostenbasis weiter verbessern.


