- Finanzergebnisse durch externe Faktoren belastet: Das zweite Quartal 2025 zeichnete sich durch anhaltend herausfordernde Marktbedingungen mit einer hohen wirtschaftlichen Unsicherheit sowie ungünstigen Entwicklungen der EUR/USD-Wechselkurse aus. In diesem Umfeld erzielte Brenntag einen operativen Rohertrag* in Höhe von EUR 974,3 Mio. (-1,9%**). Das operative EBITA*** belief sich auf EUR 246,4 Mio. (-13,9%).
- Geschäftsbereiche erlebten einen allgemeinen Nachfragerückgang und erhöhten Preisdruck: In einem herausfordernden Marktumfeld erzielte Brenntag Specialties einen operativen Rohertrag von EUR 278,2 Mio. (-3,3%) und der operative Rohertrag von Brenntag Essentials lag bei EUR 696,1 Mio. (-1,3%). Beide Geschäftsbereiche haben Geschäftschancen genutzt, Kosteneinsparungen realisiert und ihre strategischen Initiativen umgesetzt, was zu positiven Beiträgen führte.
- Kostensenkungsprogramm zeigt weiterhin Wirkung: Brenntags konsequente Umsetzung des umfassenden Kostensenkungsprogramms unterstützte die generelle Kostenentwicklung des Unternehmens im zweiten Quartal wie geplant.
- Prognose für GJ 2025 angepasst: Aufgrund der Ergebnisse des zweiten Quartals und des Ausblicks auf den Rest des Jahres hat Brenntag am 11. Juli seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025 angepasst. Das Unternehmen erwartet das operative EBITA nun in einer Bandbreite von EUR 950 Mio. bis EUR 1.050 Mio.
Brenntag (ISIN DE000A1DAHH0), der Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen, veröffentlichte heute die Finanzergebnisse für das zweite Quartal 2025. Der Zeitraum war geprägt von einer hohen wirtschaftlichen Unsicherheit aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen und globalen Zolldiskussionen. Dies führte zu einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrage und einem erhöhten Preisdruck in verschiedenen Endmärkten, wovon das Geschäft der beiden Brenntag-Divisionen in unterschiedlichem Ausmaß betroffen war. Gleichzeitig wirkte sich die weitere Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro seit Beginn des zweiten Quartals negativ auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns aus. Infolgedessen hat Brenntag am 11. Juli 2025 eine angepasste Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2025 veröffentlicht. Das Unternehmen erwartet nun ein operatives EBITA in einer Bandbreite von 950 Mio. EUR bis 1.050 Mio. EUR.
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die chemische Industrie und unsere Kundenmärkte bleiben weltweit herausfordernd. In den vergangenen Monaten haben wir anhaltende Unsicherheiten, gedämpfte Kundenstimmung, eine geminderte Nachfrage und zudem ungünstige EUR/USD-Wechselkurse erlebt. All dies wirkte sich auf unsere Performance aus und führte im zweiten Quartal zu Finanzergebnissen, die unter unseren Erwartungen lagen, sowie zu einer angepassten, niedrigeren Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025. Dennoch setzen wir unsere umfassenden ‚Strategy to Win‘-Initiativen im Konzern und in den Geschäftsbereichen weiter um. Sie werden zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und strukturellen Leistungsverbesserungen führen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Unternehmen mit seinem robusten Geschäftsmodell, seinen talentierten und fleißigen Mitarbeitenden auf der ganzen Welt und dem konsequenten Streben nach Exzellenz fähig und gut aufgestellt ist, durch die herausfordernden Märkte zu manövrieren.“
Finanzergebnisse
Im zweiten Quartal 2025 erzielte Brenntag einen Umsatz von 3.869,4 Mio. EUR und lag damit 4,1% unter dem Vorjahresquartal. Der operative Rohertrag erreichte 974,3 Mio. EUR, was einem Rückgang von 1,9% entspricht. Das operative EBITA von Brenntag war im zweiten Quartal von einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrage und einem erhöhten Preisdruck in verschiedenen Endmärkten, vor allem im Essentials-Bereich, geprägt und lag bei 246,4 Mio. EUR (-13,9%). Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,30 EUR, verglichen mit 1,03 EUR im zweiten Quartal 2024. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Sondereinflüsse und Wertminderungen auf Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte im Essentials-Geschäft, insbesondere in Lateinamerika, zurückzuführen. Der Free Cashflow belief sich auf 152,9 Mio. EUR, ein leichter Rückgang gegenüber 157,5 Mio. EUR in Q2 2024.
Kostensenkungsprogramm ist wirksam
Brenntag setzt sein umfassendes Kostensenkungsprogramm konsequent entlang eines definierten Fahrplans um, um das kommunizierte Ziel von jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 300 Mio. EUR bis 2027 im Vergleich zum Basisjahr 2023 zu erreichen.
Thomas Reisten, Finanzvorstand der Brenntag SE: „Wir haben die Umsetzung unserer Kostensenkungsmaßnahmen unternehmensweit fortgesetzt und sogar beschleunigt. Diese Initiativen führten im zweiten Quartal 2025 zu Einsparungen in Höhe von 30 Mio. EUR. Diese Beiträge konnten die geschäfts- und akquisitionsbedingten Kostensteigerungen und die negative Entwicklung der operativen Leistung zwar nicht ausgleichen, unterstützen aber unsere positive Kostenentwicklung und halten uns auf Kurs, unsere Kosteneinsparziele zu erreichen.“
Geschäftsbereiche erlebten einen allgemeinen Nachfragerückgang und erhöhten Preisdruck
Im zweiten Quartal war die Performance in beiden Brenntag-Geschäftsbereichen von einer gedämpften Kundenstimmung beeinflusst, die zu einem allgemeinen Nachfragerückgang in verschiedenen Endmärkten führte. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen und die weitere Eskalation im Nahen Osten sowie die weltweiten Zolldiskussionen haben für ein hohes Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit gesorgt. Obwohl die direkten Auswirkungen der Zölle auf das Brenntag-Geschäft eher begrenzt sind, da die überwiegende Mehrheit der Produkte des Unternehmens in der gleichen Region bezogen und verkauft wird, ist Brenntag nicht immun gegen sekundäre oder tertiäre Effekte. Diese Effekte sind deutlich größer, und ihre Auswirkungen sind bereits sichtbar. In diesem herausfordernden Umfeld konzentrierten sich beide Divisionen weiterhin darauf, Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, Kosten einzusparen und die strategischen Initiativen umzusetzen.
Brenntag Specialties erzielte einen operativen Rohertrag von 278,2 Mio. EUR, was einem Rückgang von 3,3% gegenüber Q2 2024 entspricht. Obwohl aufgrund des laufenden Preis- und Margenmanagements eine deutliche Verbesserung des Rohertrags pro Einheit im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielt wurde, reichte der Anstieg nicht aus, um die allgemeine Verlangsamung der Nachfrage zu kompensieren. Das operative EBITA lag mit 98,8 Mio. EUR um 11,2% unter dem Vorjahresquartal. Im Segment Life Science erzielte die Geschäftseinheit Pharma eine positive Performance im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während Nutrition und Beauty & Care unter dem Vorjahreswert lagen, beide mit einem guten EMEA-Geschäft, aber der Americas-Region unter Druck. Die Ergebnisse der Geschäftseinheit Material Science lag unter dem Vorjahreswert und war weiterhin durch das höhere Zinsumfeld belastet, das den Wohnungsbau und die öffentlichen Investitionen auf einem niedrigeren Niveau hält.
Brenntag Essentials konnte einen gegenüber dem zweiten Quartal 2024 leicht verbesserten operativen Rohertrag als prozentualer Anteil des Umsatzes erzielen und damit erneut sein erfolgreiches Margenmanagement in einem schwierigen Geschäftsumfeld belegen. Eine positive Entwicklung der Absatzmengen wurde in EMEA, Lateinamerika und APAC verzeichnet, während die Region Nordamerika herausfordernd war. Diese Mengenentwicklung konnte jedoch einen niedrigeren Rohertrag pro Einheit, der durch den erhöhten Preisdruck im zweiten Quartal 2025 beeinflusst wurde, nicht ausgleichen. Dies führte zu einem Rückgang des operativen Rohertrags um 1,3% auf 696,1 Mio. EUR. Das operative EBITA des Geschäftsbereichs erreichte 177,1 Mio. EUR und lag damit 13,1% unter Q2 2024.
Erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeits- und M&A-Strategie
Aufgrund der weiterhin starken ESG-Leistung und der Führungsrolle im Bereich Nachhaltigkeit erhielt Brenntag von EcoVadis das „Gold“-Rating in der umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung 2025. Damit zählt Brenntag zu den besten 3% aller bewerteten Unternehmen weltweit. Auch im CDP Climate Change Rating 2024 gehört Brenntag zu den bestbewerteten Firmen weltweit und erreicht zum ersten Mal ein „Leadership A-“-Rating.
Im zweiten Quartal 2025 hat Brenntag seine M&A-Strategie und seine Rolle als Konsolidierer des stark fragmentierten Chemiedistributionsmarktes weiter umgesetzt. Das Unternehmen hat die Übernahme von mcePharma in der Tschechischen Republik unterzeichnet und abgeschlossen und so den Grundstein für den Eintritt in den schnell wachsenden Biopharma-Markt in EMEA gelegt. Mit dem GSZ Kaiserslautern hat Brenntag eine hochmoderne Anlage für die Gefahrstofflagerung in Deutschland erworben und stärkt damit die Betriebs- und Serviceangebote von Brenntag Essentials in Zentraleuropa.
Ausblick und Prognose für 2025
Das allgemeine Marktumfeld ist angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen und globaler Zolldiskussionen durch ein hohes Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt. Dies führte zu einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrage und einem erhöhten Preisdruck in verschiedenen Endmärkten, die sich voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte 2025 fortsetzen werden. Darüber hinaus hat sich die ungünstige Entwicklung der EUR/USD-Wechselkurse seit Beginn des Jahres deutlich negativ auf die Ergebnisse von Brenntag ausgewirkt. Es wird erwartet, dass das aktuelle Wechselkursniveau auch im Rest des Jahres anhalten wird.
Vor dem Hintergrund dieses Umfelds und dieser Entwicklungen hat Brenntag am 11. Juli 2025 seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025 angepasst. Brenntag erwartet ein operatives EBITA in einer Bandbreite von 950 Mio. EUR bis 1.050 Mio. EUR.